Quantcast
Channel: infamy
Viewing all articles
Browse latest Browse all 3289

Abt. Aussergewöhnlicher Schulterschluss

$
0
0


Das steinernde Gebilde des Anstosses

Robert Schiess, Obmann des Basler Heimatschutzes, tat im Falle des Messeneubaus seinem Namen alle Ehre: Er liess keine Gelegenheit aus, gegen das Projekt von Herzog & de Meuron zu schiessen bzw. zu wettern. Und nun dies in einem Interview in der "Basler Zeitung":
"Das einzige Projekt das architektonisch und städtebaulich überzeugt, stammt von Herzog & de Meuron."
Mit diesem Zitat bezieht er sich auf den Wettbewerb für einen Neubau des Klinikums 2 des Universitätsspitals Basel. Gewonnen wurde dieser Wettbewerb vom Zürcher Architekturbüro giuiliani.hoenger ag. Mit einem Bau, der nicht gerade sonderlich sensibel mit der städtebaulichen Situation umgeht, wie auf infamy bereits früh bemerkt wurde (offensichtlich waren wir die einzigen, die den Jurybericht damals gelesen bzw. etwas darüber veröffentlicht haben).

Jacques Herzog, dessen Projektvorschlag im Jurybericht zwar als architektonisch herausragend bezeichnet wirde, aber dennch nur auf Platz 2 landete, äusser sich in einem Interview mit der "Tageswoche" ausgesprochen kritisch zum Siegerprojekt:
"Wenn man die Chance hat, den hässlichen Bettenturm von heute verschwinden zu lassen, sollte man doch nicht einen neuen bauen. Aus städtebaulicher Sicht ist ein neuer Turm an diesem Ort völlig unverständlich."
Eine ganz eigene Sicht legt Spitaldirektor Werner Kübler im Regionaljournal Basel (jawohl, liebe KollegInnen, ich nenne die Quelle) an den Tag. Er zitiert einen Online-Kommentar aus der "Basler Zeitung":
"Dem Patienten ist es schlussendlich egal, wer der Architekt ist. Hauptsache, es funktioniert."
Nun ja. Dann wäre es doch am besten, man würde ganz auf einen Neubau verzichten. Oder funktioniert das Spital heute nicht?

So wollen wir hier zum Schluss noch unseren gurten Freund Fonzi zitieren, der uns in einem Mail mitgeteilt hat:
"Ich finde übrigens das alte Spital ganz passabel. Spitäler sollen nicht schön sein, sonst wollen die Patienten nur länger drin bleiben und meine Prämie steigt."
Etwas, worüber man mal nachdenken sollte.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 3289