
Eine von wievielen geschenkten Picassos? Skizze zu „Les Demoiselles d’Avignon“ (1907)
© Succession Picasso / ProLitteris, Zürich
Es ist ja schön, dass die "Basler Zeitung" im Rahmen der vor der Eröffnung stehenden Picasso-Ausstellung im Kunstmuseum Basel einen ganzen Bund mit alten Zeitungsberichten über den denkwürdigen Basler Picasso-Kauf von 1967 veröffentlicht. Doch mit den Fakten bekundet die Zeitung einige Schwierigkeiten. Namentlich mit der Tatsache, dass Picasso selbst aus Freude über den Kunstsinn der Basler Bürger der Stadt einige seiner Werke schenkte. Auf der Frontseite lesen wir nun:
"Gerührt schenkte Picasso den Baslern zwei weitere Bilder."Zwei? Waren es nicht mehr? Schon möglich. Hinten im Spezialbund lesen wir:
"Picasso, der über den Basler Erfolg informiert wurde, lud noch am Abstimmungssonntag den Direktor des Kunstmuseums, Franz Meyer, nach Südfrankreich in sein Atelier ein und schenkte Basel aus Freude über das Abstimmungsresultat vier Bilder."Zwei oder vier? Es waren vier. Oder, um ganz genau zu sein: drei Bilder und eine Zeichnung.
Zwei oder vier geschenkte Picassos? Das scheint mir doch ein ziemlich wesentlicher Unterschied zu sein (auch wenn der Künstler sehr, sogar unheimlich viele Werke hinterlassen hat). Diese Tatsache liesse sich ganz einfach verifizieren, wenn man sich die Mühe machen würde, auf www.kunstmuseumbasel.ch nachzuschauen. Aber das scheint vielen Medienleuten zuviel der Arbeit zu sein. So auch für Radio srf, das heute früh ebenfalls von zwei geschenkten Bilder sprach.